Die (Nord-)Wand

Meine (Nord-)Wand!

Der Film „Nordwand“ von 2008 hatte mich damals fast so tief beeindruckt wie die Restaurierung meiner Fachwerkwände. Ok, der Vergleich mit dem Versuch der Erstbesteigung der Eiger Nordwand im Jahre 1936, wo es nur Baumwolle gab, und nicht Goretex in der X-ten Generation, hinkt vielleicht etwas. Zumindest wussten die Bergsteiger was auf sie zukam. Ich näherte mich meiner Aufgabe zum Glück mit der nötigen Naivität und begann als Erstes die unebenen und beschädigten Stellen mit etwas Putz auszubessern. Am Ende dieses Arbeitsschrittes stellte ich fest, dass der 25 KG-Sack so gerade ausgereicht hat um den Großteil der Wachwerkwände neu zu verputzt. Nun ja, damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Ich wollte doch nur etwas ausbessern. Frisch gestärkt ging es an die Malerarbeiten. Ich kam mir vor wie beim Roulette. Anstatt „Rot oder Schwarz“ gab es bei mir allerdings „weiß oder schwarz“. Womit fange ich an? Was hat höhere Erfolgsaussichten? Die neu verputzte Auskofferung weiß zu streichen, oder das Holzfachwerk schwarz zu streichen. Ich entschied mich für ersteres. „Rien ne va plus“ hieß es dann für mich. Ich begann mit dem Abkleben des Holzfachwerkes und des restaurierten Bodens. Nach der Grundierung und zwei Farbdurchgängen entfernte ich das Klebeband. Mit dem (Zwischen-)Ergebnis war ich recht zufrieden. Nun machte ich mich ungeduldig daran, diese frisch gestrichenen Flächen, nach der entsprechenden Trocknungszeit, wenigstens an den Rändern abzukleben. Eine weitere Sisyphusarbeit die meiner Natur „schnell fertig zu werden“ so gar nicht lag. Besonders da ich diese Wand doch schon bearbeitet hatte. Mit der Farbwahl „Ebenholz“ machte ich mich daran das Fachwerk dunkel zu streichen. Leider erwischte es ab und an auch die weißen Flächen. Also griff ich nach zwei Durchgängen „Ebenholz“ und dem Entfernen der Klebebänder erneut nach der weißen Wandfarbe und besserte die Wandflächen nochmals aus. Der Deckkraft entsprechend natürlich auch zweimal.

 Da stand ich nun, vor meiner (Nord-)Wand und dachte „Das habe ich mir aber einfacher und schneller vorgestellt“. Wenigstens gab es keine Toten. Als mein Blick durch mein Fachwerk-Gebirge schweifte wurde mir klar, dass da noch 3 Eiger Nordwände auf mich warteten. So war zu Beginn meiner Arbeiten mein Plan. Den sollte ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. In diesem Moment kam der Anruf des ukrainischen Fahrers der Spedition. Die Anlieferung von Bruno stand bevor und stellte eine sehr willkommene Abwechslung zur Restaurierung des Fachwerkes da.

Bruno stelle ich euch das nächste Mal vor…

  • Aus etwas ausbessern...

  • ...wurde neu verputzen...

  • ...aber es hat sich gelohnt.

1 Kommentar

  • Holzwurm Kommentar vom 28. Januar 2025

    OK-OK........ jetzt ist uns allen bekannt, was du so den lieben langen Tag machst :-)

    Mensch Jens......... sollen wir da alle bei dir einziehen? Das wird ja so schön, da will dann keiner mehr weg :-)

    Wir sind gespannt wie alles geworden ist - wenn's dann fertig ist. Der Sommer kann kommen !!!

    Aber !!! Nicht vergessen - nicht übertreiben. Gesundheit geht vor !!!

    Lieben Gruß aus Mittelerde

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