Ein ganz besonderes Wochenende / Holztagebuch / SkulpTour.eu

Ein ganz besonderes Wochenende!

Um direkt an den letzten Beitrag anzuknüpfen: Es kam auch an diesem Wochenende definitiv der Spirit der SkulpTour rüber! Und das „Risiko“ hat sich mehr als gelohnt!

Aber fangen wir mit dem Beginn des Workshops am Freitag an. Erst da realisierte ich, dass diese für mich besondere Gruppe aus 5 Männern, teilweise sogar aus der Schweiz angereist, und einer Frau bestand. Da ansonsten das weibliche Geschlecht in meinen Workshops überwog, war ich schon auf diese Gruppendynamik gespannt.

So begannen die Teilnehmer nach dem offiziellen Teil sich ihre Holzrohlinge aus meinem Vorrat auszusuchen. Nima verguckte sich direkt in ein Stück Wurzel. Dieses befreite er von Erde und Schmutz sehr gründlich. Bei der freigelegten Schönheit trauten sich allerdings weder Nima noch ich es wesentlich weiter zu Bearbeiten. Da die Lösung für Nima daraus bestand, aus dieser Schönheit Zuhause eine Lampe zu machen wurde just ein neuer Rohling schon sehr früh ausgesucht. Aus dieser Wurzel einer Kirsche holte er aber auch alles raus. Nicht nur durch seine Idee am Anfang ein Elefant aus dem Rohling zu holen. Von Stunde zu Stunde wurde es ehr ein „Nimas wunderbare Welt der Tiere“. So sah nicht nur Nima sondern auch die Teilnehmer immer unterschiedlichere Tiere in diesem Stück. Von Elefant, Elch, Drache und Wildschwein war die Rede. Ja, wir reden immer noch über nur ein Werkstück????.

Hendrik und Dieter entschieden sich SkulpTour-like für eine Schritt-für-Schritt Behandlung der ausgewählten Rohlinge und deren Formen des Holzes zu nutzen. Mit dem Wissen sein Werkstück zuhause in der Holzwerkstatt finalisieren zu können, verlieh Hendrik durch den massiven Einsatz der Kettensäge seiner Eiche eine unerwartete Leichtigkeit. Vielleicht trieb ihn aber auch der logistische Gedanke im ICE nicht einen Trümmer transportieren zu müssen. Ich bin auf die Fotos der fertigen Skulptur wirklich gespannt.

Georg begeisterte mich mit seinen konkreten Ideen und dem festen Willen Botschaften mit seiner Holzkunst zu verbinden und zu übermitteln. Schon am Freitag machte er klar, dass seine Skulptur für den Tod so vieler Kinder in den aktuellen Kriegen dieser Welt stehen sollte. Wow, was für ein schweres und emotionales Thema. Erst jetzt beim Schreiben dieses Resümee wird mir bewusst, dass in meinen SkulpTour-Workshops auch Platz für schwere Themen ist. Selbst diese können mit einer gewissen Leichtigkeit zum Ausdruck gebracht werden. Georg machte es zumindest sichtlich Spaß, seinem schweren Thema mit der Kettensäge und dem Flämmer Ausdruck zu verleihen.

Thomas hingegen rückte seiner "langweiligen" Tanne ebenfalls mit diesen Werkzeugen, aber ohne Titel, zur Leibe. So konnte er sich auf den kreativenm Prozess konzentrieren und ließ somit seine Zeichung im Auto. Genauso wie „ich-brauche-immer-einen-Plan-Maja“. Sie löste ihre sonst notwendige „Verplantheit“ und ihrem Glaubenssatz „Ich bin kein kreativer Mensch“ schon am Freitagabend bei der Abschlussbesprechung zum Glück auf. So profitierte die ganze Gruppe von ihren Ideen die sie in einer beeindruckenden Geschwindigkeit äußerte. Nicht schlecht für einen sehr unkreative Person.

Ach ja, da war ja noch das WDR-Team. Die Aufnahmen und die Interviews liefen gut und waren für alle eine inspirierende Erfahrung. Bei der Kaffeepause wurde natürlich die Chance wahrgenommen die „Leute vom Fernsehen“ auszufragen. Diese versicherten mir, dass das „Späne fliegen lassen“ ein wirkliches TV-Format hat und mir bzw. uns der Zeitpunkt der Ausstrahlung noch mitgeteilt wird. Auch da bin ich ja mal gespannt.

An dieser Stelle möchte ich allen Mitwirkenden danken. Natürlich der Gruppe für ihr Verständnis und mitwirken. Meiner Schwester Vera fürs Kochen und die Übernahme des Catering. Sowie meinen Freunden mit deren Hilfe es mir gelungen war, den Garten wieder in den Griff zu bekommen.

Dieses Wochenende war definitiv besonders…