Wie bringt man Skulpturen zur Wirkung?
Was haben wir zu diesem Thema nicht schon alles experimentiert. Es scheint mir, das es dazu keine generelle Lösung gibt. Es ist letzlich eine sehr persönliche Geschmacksfrage. Immer, wenn ich meine Erkenntisse dazu artikuliere, stolpere ich über ein Beispiel, das mich widerlegt. Dennoch will ich (aus gegebenem Anlaß) hier einmal meine - zugegeben ganz subjektive - Sicht der Dinge zum Thema Ständer und Sockel zusammenfassen.
1. Sockel oder Ständer sind nicht Teil des Kunstwerks. Sie haben dienende Funktion. Sie sollen das Objekt in die gewünschte Position bringen und für hinreichend stabilen Stand sorgen. Oft bringt eine Positionierung "auf Augenhöhe" ein Objekt besser zur Geltung, als wenn es auf dem Boden liegt, oder in ein Regal gequetscht wird. Das Objekt sollte "atmen können".
2. Sockel oder Ständer sollten nicht "mit dem Objekt in Kokurrenz treten" (s. dienende Funktion). Lösungen, bei denen Sockel/Ständer selbst Kunstwerk sein wollen/sollen, sind meist eher problematisch. Sie lenken den Blick ab. Im ungünstigsten Fall wird der Sockel zum Star und das Kunstobjekt geht unter.
Um dies zu vermeiden, wähle/empfehle ich einfache geometrische Formen (Rechteck, Quader) in ruhigen Farben. Mein Faforit ist Dunkelbraun, das korrespondiert sehr gut mit Holz. Rein schwarz kommt zwar auch in Frage, wirkt aber oft eher zu hart. Wegen der Brauntöne bevorzuge ich Rost vor Edelstahl, falls Metall ins Spiel kommt. Bei der Farbwahl sollte man natürlich auch die Umgebung berücksichtigen, in der das Objekt plaziert werden soll. Dabei relevant sind die Farben von Möbeln, Bodenbelägen, Tapeten, .... .
3. Als Material für Sockel und Ständer kommen u.a. in Betracht: Holz, Stein, Metall, Glas oder Plexiglas. Bei Holz ist meine Warnehmung, dass sich zwei verschiedene Holzarten (z.B. Eichenskulptur auf Buchenplatte) nicht vertragen. Da empfehle ich eher, den Sockel zu streichen. Und Holzsockel, die draussen der Witterung ausgesetzt sind, sind natürlich nicht so haltbar wie Lösungen aus Stein oder Metall.
Stein (Naturfindling oder Industrieform?) Ich bevorzug in den aller meisten Fällen die Industrieform. Nur selten ist ein Naturfindling eine überzeugende Lösung.
Metall (Rost oder Edelstahl). Mein Faforit ist Rost, Edelstahl geht für mich überhaupt nicht. Aber mit dieser Sicht ernte ich oft heftigen Widerspruch.
Hier erst einmal ein paar Bilder von Holz-Lösungen. Ich will dieses Thema in nächster Zeit weiter bearbeiten. Und ich hoffe auf rege Beteiligung meiner Leser. Wer immer etwas zu diesem Thema beitragen möchte, ist herzlich eingeladen. Gelegenheit dazu bietet die Kommentarfunktion am Ende eines Beitrages.
Lösung mit einem schwarzen Podest (Material OSB-Platten, verleimt, gestrichen)
einfache Holzplatte
einfacher Holzquader
zweiteiliger Sockel aus Holz, gestrichen
3 Kommentare
Gabi (Handundfuß) Kommentar vom 01. August 2014
Ich gebe dir in allem ziemlich recht, großer Meister. Nur das "Kabra" ist nicht so mein Ding.
Und was du nur gegen Edelstahl hast???
Du hast noch den Spiegel als Auflagefläche vergessen (Beispiel "Mit wehenden Fahnen").
christian Kommentar vom 16. April 2015
Ich schliesse mich dem/der Autor/rin in den meisten Fällen an; in jedem Falle finde ich eine behutsam gewählte Farbe oder Kontrast erwägenswert. Habe mich oft auch schon mit diesem Thema befasst. Ist wie schon im Text oben erwähnt, sicher auch eine Geschmacksache.
Vielen Dank für diesen Beitrag :-)
Ulrich Scheel Kommentar vom 28. Januar 2016
gleiche Einschätzung bzgl. Bedeutung der Ständer. Ich bevorzuge weiße Ytonsteine verschiedener Formate, sodass die Objekte etwa in Augenhöhe stehen, auf Ständern aus leicht angerosteten Eisenstangen montiert auf Schieferplatten verschiedener Dicke.
Kommentar verfassen